1954 in westfälischem Ibbenbüren, studierte Stefan Pietryga an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Münster. 1980 war er Meisterschüler bei Prof. Ernst Hermanns. 1990 erhält er das Bilddauerstipendium „Werkstattschloss“ der Stadt Wolfsburg und 1991 das Förderstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, sowie 1993 das Stipendium Cité Internationale des Arts, Paris. Stefan Pietryga lebt und arbeitet in Potsdam.
Stefan Pietryga ist Maler und Bildhauer. Eine Hauptfigur seiner skulpturalen Arbeit ist sicher die Pappel, hauptsächlich in Holz und mit Farbe, blau wie der Himmel, aber auch in Bronze gegossen, grün und schwarz patiniert. Sein Interesse für diese spezielle Art Baum resultiert aus einer intensiven Auseinandersetzung mit romanischen Bauten.
Pietryga arbeitet mit Säge und Beil in groben und kantigen Formen aus dem Holz. Um sie in der Landschaft hervorzuheben, bemalt er sie in Ultramarine, um Vorstellungen von Himmel, Tiefe, Transzendenz und Immaterialität zu wecken.
Ein anderer Teil der künstlerischen Aussage Pietrygas sind seine Aquarelle. In den Großformaten auf Papier gerät die nie monochrome Farbfläche selbst in Bewegung, wird Spiegelbild der Schrittfolgen der tanzenden Menschenmenge, deren Muster wiederum den Ort oder die Farblandschaft definiert, an dem die Bewegungen stattfinden. Wir sehen Figuren, die sich an mehreren, an einer Vielzahl von topografischen Punkten gleichzeitig befinden, denn an sich sind die farbigen Schemen ohne Individualität, ohne eigene Identität. Sie sind Variationen einer grundsätzlichen Figur: des Passanten. Der Passant bestimmt durch seine Wege und die Schnelligkeit seiner Bewegung die Konturen eines Ortes.